Word-Formatierung:
Datenverlust –
Datensicherungs- Tricks
Version
3, 21.4.2008
Der
Hilferuf eines Forscherkollegen, der nach Systemabsturz einen größeren
Datenverlust hatte, brachte mich auf die Idee dazu einiges grundsätzliches zu
sagen.
Natürlich
ist es einfach, wenn man nach so einem Mißgeschick, das jedem irgendwann
passieren kann, auf eine Sicherungskopie zurückgreifen kann. Nur diese muß man
halt rechtzeitig erstellt haben.
Nachdem
ich die erste Fassung des Artikels veröffentlichte, bekam ich unzählige
Zuschriften, größtenteils zustimmend bis danke, einen der meinte ungefragt
etwas zu schreiben sollte man unterlassen (ich denke mir dazu: es gibt
sinnvoller Weise auf der Tastatur eine Taste auf der steht Entf) und einige mit
Vorschlägen was man auch machen könnte. Im Folgenden versuche ich auch die
wichtigsten Zuschriften zu berücksichtigen.
Mittlerweile
sind schon wieder einige Jahre vergangen und es wird Zeit, die mittlerweile
neuen Erkenntnisse (Hardware, Vista und meine eigenen), einfließen zu lassen.
Wenn
man sich einmal entschlossen hat, regelmäßig zu sichern muß man sich zunächst
einmal die Frage stellen: will ich nur
die wichtigsten Daten sichern oder jedesmal alles. Auch eine Kombination
ist denkbar: in kurzen Abständen (3 bis 7 Tage je nach Datenanfall) das
Wichtigste, in großen Abständen (alle 2 bis 4 Wochen) alles.
Das
Medium auf welches gesichert werden
soll wird durch das Datenvolumen
bestimmt: kleinere Datenmengen
(z.B. nur die Ahnen-Daten) passen auf USB-Sticks oder CDs. Ich muß aber dazu
sagen, daß ich mittlerweile ganz von CDs und DVDs absehe, da die Daten die
unangenehme Eigenschaft haben von diesen Medien auf Nimmerwiedersehen zu
verschwinden. DVDs halten zwar etwas länger, aber sicher[1] sind
die Daten dort auch nicht. USB Sticks haben den Vorteil: sie sind leicht
transportierbar und die Daten die drauf passen sind in akzeptabler Zeit
gesichert. Ob USB-Stick oder CD ist in erster Linie eine Kostenfrage, der Preis
pro MB ist auf einer CD ein Bruchteil des Preises für den USB-Stick, wobei
dieses Argument wohl auch schon fast wegfällt, kosten doch 8 GB Sticks derzeit
nur noch € 25 und der Preisverfall geht rasant weiter.
Ich
lasse aber das bisher (in vergangenen Jahren) zu den beschreibbaren
Silberlingen gesagte der Vollständigkeit halber noch hier stehen: Die
Datensicherheit ist bei wieder beschreibbaren CD-RWs sind nicht immer sicher,
da gibt es leider von Hersteller zu Hersteller große Unterschiede, da sollten
sie unbedingt die Lesbarkeit der wertvollen Daten überprüfen, damit es im
Ernstfall keine bösen Überraschungen gibt. Die CDs (egal ob CD-ROM oder CD-RW)
sind aber lichtempfindlich und sollten daher in einer lichtdichten Hülle
aufbewahrt werden. Direktes Sonnenlicht löscht die Daten innerhalb kurzer Zeit!
Die Dauer wie lange die Daten sicher
wieder lesbar sind ist sehr unterschiedlich. Ich habe einmal meine alten
CD’s alle versucht zu lesen: (verschiedene Marken, Tabelle zeigt, daß keine
Marke besonders gut oder schlecht ist)
nach Jahren |
lesbar? |
2 |
100%
OK |
3 |
Die
meisten CD’s 100% OK, bei wenigen CD’s
erste leichte Lesefehler bei einzelnen Dateien |
4 |
Häufig
Dateien mit Lesefehlern, 1 CD nicht mehr erkannt |
5 |
Ca.
10% CD’s nicht erkannt, bei anderen viele Dateien mit Lesefehlern |
6 |
Ca.
25% CD’s nicht erkannt, bei anderen viele Dateien mit Lesefehlern |
7 |
Nur
noch vereinzelte CD’s mit vielen Lesefehlern, Rest überhaupt nicht erkannt |
8 |
Bis
auf eine CD alles unbrauchbar (nicht erkannt). Auf der einen auch nur noch
wenige Dateien leserlich |
Man
sieht also aus der Tabelle (bezieht sich nur auf meine ca. 80 CD’s, bei anderen
wird die Tabelle vermutlich ähnlich aber nicht gleich aussehen), daß CD’s die
Daten nur 2 Jahre sicher bewahren und bei längeren Liegezeiten erhöhen sich die
Fehler analog zur Dauer.
Ähnliches
gilt vermutlich auch für DVD’s, es ist aber grundsätzlich mit weniger Fehlern
zu rechnen. Aber besonders hinweisen möchte ich auf die Beschriftung ihrer
CD’s/DVD’s:
Unbedingt nur sogenannte
„CD oder DVD Marker“ verwenden. Die empfindliche Seite ist immer die
Beschriftungs-Seite, denn da liegt unter der Lackierung die beschriftet wird,
die empfindliche hauchdünne Spiegelschicht. Wenn sie also mit irgendeinem
Filzstift die Lackschicht auflösen oder womöglich gar zerkratzen, dann sind die
Daten mit Sicherheit weg.
Auch
Festplatten erhalten die Daten nicht ewig, aber dort sind die Zeiten bis erste
(unrecoverable) Lesefehler auftreten deutlich länger und liegen bei ca. 4
Jahren. Das sollte man also auch berücksichtigen, wenn man sich für die eine
oder andere Variante entscheidet. (Ich lebe im Winter in Tirol und im Sommer in
Niederösterreich und nehme daher alle halben Jahre alle Daten auf einer
externen 300GB Festplatte in mein anderes Domizil mit und kopiere sie dort auf
die neu formatierten Festplatten, so daß ich auf der Festplatte nie Lesefehler
habe. Das erspart mir auch das langwierige Defragmentieren der Festplatten,
außer C:).
Will
ich ganze Partitions (logische Laufwerke)
sichern, stellt sich natürlich zunächst einmal die Frage wohin. Da kommen
praktisch nur große Festplatten in Frage. Also entweder eine zweite interne
Festplatte oder besser möglichst eine nicht ständig am System hängende externe
Platte, damit bei einem Crash oder Virenbefall das Backup auf keinen Fall betroffen
ist. Eine zweite interne Platte hat natürlich nur am Desktop PC Platz und ist
auch nicht wirklich sicher. Vor allem Viren verseuchen sehr rasch das ganze
System – auch die Sicherungsplatte. Leider gibt es auch Schädlinge (Viren,
Würmer usw.) die man nicht gleich merkt und die dann natürlich mitgesichert
werden. Das ist einer der Gründe, warum es sich in jedem Fall empfiehlt
die Sicherung überlappend zumindest 2-wöchig alternierend (also Woche 1
auf einen anderen Platz als Woche 2) zu betreiben. Die häufigste Fehlerquelle
sind übrigens nicht Viren oder Würmer, sondern die sitzt vor dem Bildschirm und
bearbeitet die Tastatur. Aus diesen und anderen Überlegungen habe ich mich für
eine externe Festplatte entschieden. Dazu bieten sich, die heute günstig (um
etwa € 100 bei Lidl, Aldi, Hofer etc.) angebotenen externen 300 oder 500 GB
Platten an. Diese einmalige Ausgabe kann ich nur empfehlen, sofern sie diese
nicht als Festplatten – Erweiterung ständig eingeschaltet lassen, denn diese
externen Platten haben keine Kühlung und sind eigentlich nicht für Dauerbetrieb
ausgelegt.
Statt
der externen USB-Platte könnte man natürlich auch eine interne Festplatte (300
GB unter € 100,-) in eine Lade (möglichst mit eigenem Lüfter) einbauen. Das
habe ich früher auch gemacht und so die Daten von Niederösterreich nach Tirol
oder umgekehrt transportiert. Aber die Lade hat den Nachteil, daß sie genauso
empfindlich ist wie die Externe Platte aber keine so schöne Transportverpackung
hat und daß sie nicht während des Betriebs an- und abgeschaltet werden kann
sondern dazu jedesmal das System heruntergefahren werden muß. Also heute ist
sicher die Externe USB Platte besser zur Datensicherung geeignet, zur
Plattenerweiterung sollte man hingegen auf eine zweite interne Festplatte
gehen. Die ist schneller, gekühlt (vom System) und auf Dauerbetrieb ausgelegt,
hat aber leider im Notebook nicht Platz. Für den Notebook bleibt nur die externe
Platte, aber man sollte halt schauen, ob man sich dafür nicht eine teurere
Dauerbetrieb taugliche Version leisten kann, die auch an den Notebook angehängt
werden kann (kommt auf Anschlußart an).
Erwähnen
möchte ich hier noch, daß natürlich auch eine zweite Platte verwendet werden
kann, um darauf nicht nur Sicherungskopien sondern auch die sehr selten bis gar
nicht mehr verwendeten Daten (man entschließt sich halt schwer sie ganz zu
löschen, aber es werden immer mehr) einmal zu speichern. Das hat den Vorteil
daß die Daten, die ständig zugreifbar sind wesentlich überschaubarer und
leichter zu warten werden, ohne daß man die alten Daten, die man ja eigentlich
gar nicht mehr braucht aber halt trotzdem aufheben will, gleich ganz löscht.
Nur sollte man halt in diesem Fall zur Sicherung eine Platte mit ausreichendem
Platz zulegen.
Hier
noch eine Vers. 3 Überlegung: früher wurden ausschließlich so genannte IDE
Festplatten verwendet, heute verwendet man zunehmend nur noch serial-ATA
Platten. Der Unterschied ist folgender: bei IDE wurden die Daten vom
Systemboard zur Platte in einem
Parallel-Kabel übertragen. Bei serial-ATA werden hingegen die Daten über
eine dünne Leitung seriell übertragen. Wozu soll das gut sein? Früher konnte
man die Datenrate nur durch parallel Übertragung erhöhen à schneller. Mittlerweile
hat die Technologie solche Fortschritte gemacht, das serielle Übertragung
schneller ist. Bei der IDE Methode wirkt jeder der vielen parallelen Drähte wie
eine kleine Antenne über die sowohl die eigenen Daten ausgestrahlt werden, wie
auch die der benachbarten Drähte empfangen werden. Je schneller man versucht
die Daten zu übertragen, um so stärker tritt dieser Effekt auf. Bei serieller
Übertragung ist nur der eine Draht und alle anderen Drähte innerhalb der
Maschine sind ausreichend weit weg, daß da nichts unabsichtlich übertragen
wird. Es empfiehlt sich also auch aus
Gründen der Datensicherheit (wenn sie große Mengen laufend sichern, wollen sie
ja keine Lese/Schreibfehler mit sichern) auf einen neuen schnelleren und
sicheren PC umzusteigen, sofern das Budget das zuläßt.
So,
nach diesen grundsätzlichen Überlegungen zu den möglichen Sicherungsmedien nun
noch
Ein
paar grundsätzliche Tips zur
Datenorganisation, bevor es ans Sichern selbst geht.
Man
kann sich die Arbeit wesentlich erleichtern, wenn man die Daten von vorn herein
so in Ordnern verpackt hat, daß man immer nur ganze Ordner sichern muß. Noch
einfacher wäre es überhaupt nur ganze (logische) Laufwerke zu sichern. Das setzt
aber möglicher Weise einige grundsätzliche Organisationsänderungen bei ihnen
voraus. Bevor sie irgend etwas ändern bitte unbedingt zunächst einmal alles
sichern! Wenn sie so eine große Änderung am System planen lesen sie zuerst
einmal weiter und überlegen sie sich dann die neue Organisation, die entstehen
soll – halten sie das möglichst genau am Papier fest – überschlafen sie es, sie
kommen wahrscheinlich erst im Lauf der Zeit darauf, welche Vor- und Nachteile
die verschiedenen Organisationsformen haben. Wenn sie sich dann entschieden
haben wie es zukünftig aussehen soll planen sie die einzelnen Schritte am
Papier (Größe der neuen logischen Drives festlegen) und achten sie darauf, ob
es nicht lohnt gleich bei der Sicherung nicht alles auf eine große
Platte zu sichern, sondern dort gleich die neue Struktur zu berücksichtigen und
die Daten dann gezielt in die einzelnen Ordner zu kopieren. Sie brauchen dann
beim zurück holen der Daten nach der Neuorganisation nur noch ganze Ordner
kopieren. Und last not least: eine große Festplatte in mehrere logische
Laufwerke zerlegen bringt zwar eine bessere Organisation, Handhabbarkeit und
Übersichtlichkeit, aber nicht mehr Datensicherheit, denn es bleibt ja eine
große Festplatte und bei einem headcrash (Schreib-Lesekopf setzt auf der Platte
auf) ist die ganze Platte hinüber. Ganz fatal wäre es natürlich eine Partition
in ein anderes logisches Laufwerk derselben Festplatte zu „sichern“, denn
sicher ist das bestimmt nicht.
Da
ich schon viele Abstürze mit mehr oder weniger drastischen Folgen hatte, habe ich
mir also angewöhnt wöchentlich Sicherungskopien zu erstellen. Das geht relativ
einfach, wenn man einige Grundsätze beachtet: die Daten nicht auf der gleichen
Platte mit dem System (C:) sondern nur auf eigenen Platten ablegen. D: wie
Daten bietet sich da an. Bei (den heute mittlerweile üblichen) großen
Festplatten, sollte man diese von vorn herein auf mehrere logische Platten
zerlegen (ich habe Platten C: bis J: fix installiert plus mehrere Drives, die
nur zu Sicherungszwecken angeschaltet werden). Übrigens bietet es sich
vielleicht für viele von ihnen an jetzt möglichst gleich einmal alle Daten zu
sichern und anschließend die 200 GB Platte in mehrere logische Drives zu
zerlegen. Bei Win-XP geht man dazu in Systemsteuerung – Verwaltung –
Computerverwaltung – Datenspeicher – Datenträgerverwaltung: dort sieht man
sofort die derzeitige Aufteilung und kann – so nicht alles auf einer riesigen
C: kunterbunt gemischt ist – die bestehende(n) logischen Drives wegnehmen und
dann in gewünschter Größe mehrere Partitions (= logische Drives) erstellen.
Nur
wenn alles auf C: ist muß man vorher nicht nur alle Daten sichern, sondern dann
nach Neuinstallation des Betriebssystems als erstes zunächst die logischen
Drives richtig aufteilen. Dabei wird C: kleiner, aber wenn das gleich nach
Generierung des Systems geschehen ist sollte es nach Neustart von der
verkleinerten Systemdrive trotzdem noch funktionieren. Für das Betriebssystem
mit allen Anwendungs-Programmen empfiehlt sich eine Größe von ca. 10 – 12 GB
bei Win-XP, bei Vista eher 20 GB aufwärts, je nach Anzahl und Größe der
Anwendungsprogramme. Natürlich geht das am Anfang auch mit weniger Platz auf
C:, aber sie sollten sich ja Platz für zukünftige Programme und ausreichend
Swap-Page lassen, damit mit sie das System nicht von vorn herein selbst
ausbremsen. Die Anwendungsprogramme können mit dem Windows auf der Drive C:
sein, denn sie müssen ja bei einer Neuinstallation des Betriebssystem auch
wieder neu installiert werden. Sie verwenden ja nur gekaufte Programme, die sie
daher auch noch im Original haben, von dem sie jedes Programm wieder neu
installieren können. Ich höre jetzt schon die Anrufe: das stimmt so nicht, wenn
ich die Programme wo anders installiere brauche ich sie nicht neu installieren,
weil ja alles in der Registry steht, von der ich es nehmen kann. Ja das stimmt,
aber wer sich so gut auskennt, der braucht meine Hilfe vermutlich gar nicht,
sondern macht das, wie er will.
Ein Trick zum leichteren
Sichern (Substitute Command): erstellen sie von vornherein (also noch vor dem
Aufspielen aller Anwendungsprogramme) eine fiktive Drive B: Der
Laufwerksbuschstabe B: ist vermutlich überall frei, da es ein solches Laufwerk
in ihrem System ja nicht gibt. Erstellen sie zunächst (mit dem Editor, Wordpad
oder ähnlichem) eine kleine substitute.bat in der folgendes steht:
@echo off
rem folgende Zeilen
ersetzen F:\Ahnen durch Z: und C:\Apps\ durch B:
subst Z: F:\Ahnen
subst B: C:\apps
Einen
Link auf diese substitute.bat stellen
sie in die System-Autostartup, so daß sie immer beim Systemstart mit dem
Hochfahren gleich ausgeführt wird. Damit haben sie jetzt die 2 fiktiven Drives Z:
und B:. Jetzt müssen sie noch einen Pfad C:\apps erstellen (zu Z: kommen wir
später). Alle Anwendungsprogramme die sie nun installieren, werden nicht im
vorgeschlagenen Ordner C:\Programme\... installiert sondern nur noch in B:\...
Damit können sie alle Anwendungsprogramme einfach auf eine andere Platte
verlegen, falls die Systemdrive C: einmal zu klein werden sollte – sie brauchen
nur den neuen Pfad (z.B. E:\Anwendungen) in der substitute.bat entsprechend korrigieren (z.B. subst B: E:\Anwendungen) und zukünftige Anwendungsprogramme wie gehabt weiter immer
nach B: installieren. Da das System sich ja merkt auf welcher Platte welches
Programm installiert ist greift es weiterhin auf B: zu und es funktioniert also
alles weiter und der Platz auf C:\Apps kann gelöscht werden und kommt somit
Drive C: zu Gute. Anzumerken ist noch, daß manche Programmierer zu faul waren
eine Abfrage einzubauen, wo die Anwendung installiert werden soll. Sie
installieren einfach alles auf C: und lassen keine andere Drive zu.
Sie
sehen, oben habe ich auch gleich für F:\Ahnen (so heiß bei mir der Ordner in
dem alle Genealogie-Sachen sind) ein Substitute eingeführt. Voraussetzung dafür
ist natürlich, daß Z: nicht vorhanden ist. Sollten sie noch eine alte
Floppy-Drive haben müssen sie diese entweder vorher deaktivieren = ausbauen
(braucht heute niemand mehr) oder das Substitute woandershin legen (z.B. subst Z: F:\Ahnen). Jedenfalls empfiehlt
es sich aus mehreren Gründen für \Ahnen (oder wie immer der Ordner bei ihnen
heißt) dieses Substitute einzuführen: einfaches Erstellen von Kopien, kürzerer
Pfad, einheitlicher Pfad ist bei Kopien auf ein anderes System nötig, Verweise
immer nur nach Z: egal wo die Daten sich wirklich befinden, etc. Vor allem
dieser letzte Punkt war für mich ausschlaggebend: ich habe nun seit Jahren
Daten gesammelt und in PAF gepflegt, wenn ich aber die gesammelten Werke einem
anderen Familienmitglied geben möchte funktioniert das nur, wenn sie/er die
gleiche Plattenaufteilung hat wie ich, was in der Regel natürlich nie der Fall
ist. Mit dem Trick über Z: funktioniert es aber überall. Ich trage natürlich auch
in PAF alle Verweise (z.B. Bilder, Quellen Angaben etc.) auf den Pfad nur mit Z:
ein.
So,
nach diesem Ausflug zum subst Command jetzt also noch das wichtigste zur Datensicherung. Welches Programm ist am
besten geeignet? Die Frage ist so falsch gestellt, man muß fragen für
welche Art der Datensicherung ist welches Programm geeignet. Wie oben schon
ausgeführt muß man einmal grundsätzlich unterscheiden, zwischen nur das
Wichtigste oder ganze Drives:
Das Betriebssystem sollten sie (auch wenn
manche Programme versprechen, daß das nicht nötig ist) immer nur von einem
anderen Betriebssystem aus sichern: also eine Notfall CD mit dem gewünschten
Sicherungsprogramm vorher einmal erstellen. Zum Sichern des Betriebssystems die
vorbereitete CD einlegen und Neustart: das System startet automatisch von der
eingelegten CD (falls nicht bitten sie einen Experten das im ROM zu ändern).
Warum ist das nötig: das Betriebssystem verändert ja eine Unzahl von Programmen
temporär, schreibt verschiedene Kopien davon temporär irgendwohin und spiegelt
so also ständig den momentanen Stand des Betriebssystems wieder. Die ganzen
Sicherungsprogramme können zwar durch einen Trick auf solche „Program in use“
Programme zugreifen (was dem normalen Benützer nicht möglich wäre), aber sie
können nur die Systemplatte zum Zeitpunkt der Sicherung kopieren, sie können
aber nicht dabei die ganzen Betriebssystem bedingten Änderungen rückgängig
machen. Das heißt sie sichern eigentlich das Betriebssystem in seinem
momentanen Zustand und nicht im Zustand bevor das Betriebssystem gestartet
wurde. Mittlerweile ist Vista verfügbar und auch es sind schon die meisten Kinderkrankheiten
behoben. Vista schreibt laufend sogenannte Checkpoints, die praktisch schon
automatisch eine Sicherung des Betriebssystem machen.
Welches
Programm sie dann zum Sichern verwenden ist Geschmacksache (vor der Sicherung
noch alle Dateien in C:\TEMP löschen = spart viel unnötigen Platz). Das Win XP
selbst bietet eine sehr gute kostenlose Lösung mit dem ntbackup an: alle
Programme – Zubehör – Systemprogramme – Sicherung oder einfach in Ausführen ntbackup eingeben. (bei der Sicherung nach anklicken von
C: Recycled und Systemvolume wegklicken) und dann die ganze C: auf die
gewünschte Platte sichern: unten die gewünschte Platte eingeben unter
Sicherungsmedium oder Dateiname.
Ich
verwende heute eine mit Vista erzeugte CD (WinPe – imagex), von der ich das
System-Backup starte. Aber es gibt auch das Programm Drive SnapShot, das ganze Drives in
eine File sichert. Aber bitte nicht vom laufenden Betriebssystem dieses selbst
sichern – siehe oben.
Datenpartitionen können natürlich mit
dem gleichen Programm wie die Systempartition gesichert werden. Aber hier ist
auch ein xcopy möglich und in manchen Fällen sinnvoll.
Mittlerweile
gibt es von Microsoft ein kleines Gratis-Programm, das die Sicherung von ganzen
Ordnern (Directories) sehr einfach und übersichtlich macht: laden sie sich das
„SyncToy“ herunter von
http://www.microsoft.com/prophoto/downloads/synctoybeta.aspx
Das
ist die Vers.2 Beta, die aber problemlos funktioniert. Dieses kleine Programm
lässt sie zu nächst „Folder Pairs“ anlegen, die sie dann ausführen lassen
können. Das Programm verwendet die
Windows-internen Mechanismen zum Plattenzugriff und ist dadurch
unwahrscheinlich schnell. Die FolderPairs geben an von wo = Pfad (links) nach
wo (rechts) kopiert werden soll. Anschließend müssen sie noch angeben, ob die
auf der rechten Seite stehenden Daten verändert werden sollen. Hier verwende
ich immer „Echo“, da ja bei mir nie etwas auf der rechten Seite steht. Falls
sie die einmal erstellten Sicherungsdaten nur noch „updaten“ wollen, sollte sie
Sync. Verwenden, damit die überflüssigen Dateien gelöscht werden. Zum Schluß
geben sie diesem „FolderPair“ noch einen Namen und können es laufen lassen. Es
erstellt eine 1:1 Kopie ihres Ordners. Ich verwende immer gleich ganze logische
Laufwerke D:\, E:\ usw. und habe dazu einmal eine Batch-Datei geschrieben, die
ich wöchentlich laufen lasse, um sämtliche Platten D: - J: auf die externe 300
GB Platte zu kopieren. Falls sie so eine Batch-Datei erstellen wollen und dazu
sehen wollen, wie meine aussieht schreiben sie mit bitte, ich schicke sie ihnen
gerne, so daß sie davon die für sie geeigneten Teile abschreiben können
(Kommentare sind enthalten).
Wenn
sie, so wie ich manche sensible Daten mit dem Windows verschlüsseln, so kann
zwar das eigene Betriebssystem jederzeit wieder darauf zugreifen, aber kein
anderes Betriebssystem hat ein Chance, auch kein identisch generiertes Win XP
das vielleicht verwendet wird um die Sicherungskopie zu lesen. Man muß in
diesem Fall also nach Erstellen der Sicherungskopie diese Verschlüsselung
aufheben. Das geht aber nur, wenn ich die unveränderte 1:1 Kopie habe, nicht
wenn diese gepackt mit anderen Files gesichert wurde. Ich sichere daher nur noch
mit SyncToy und schreibe die einzelnen
Drives in einen Ordner der heißt z.B. DDisk und daran hänge ich das Datum der
Sicherung. Dazu habe ich mir einmal eine Sichern.bat erstellt die auszugsweise (nur
Datums-Erzeugung) so aussieht:
rem Aufruf mit
Drive auf die gesichert werden soll, aber ohne : z.B: Sichern.bat R
rem Diese Batch
File soll automatisch eine Sicherungskopie
rem der Drives D: -
J: herstellen:
rem Dabei soll das
Erstellungs-Datum an den DriveName angehängt werden.
rem Datum zerlegen:
rem echo Datum
steht in der Variablen date.
echo Datum von
heute: %date%
set tag=%date:~0,2%
set monat=%date:~3,2%
set jahr=%date:~-2%
set
heute=%jahr%%monat%%tag%
Falls
sie so eine Batch-Datei erstellen wollen und dazu sehen wollen, wie meine
aussieht schreiben sie mit bitte, ich schicke sie ihnen gerne, so daß sie davon
die für sie geeigneten Teile abschreiben können (Kommentare sind enthalten).
Damit
will ich aber die Details zu den Batchfiles beenden, denn aus manchen
Zuschriften habe ich gesehen, daß zu viele Details nur verwirrend sind. Viele
der vorwiegend älteren Ahnenforscher wollen sich auch nicht mit dem System
beschäftigen sondern nur mit ihrer Forschung. Ich hoffe aber trotzdem, daß es
mir gelungen ist einige aufzurütteln und auch ein paar Gedanken an die Sicherheit
ihrer mühsam gesammelten Daten zu verschwenden. Falls sie dann auf ein externes
Medium sichern, sollte sie aber die Sicherungskopien wenigstens in einem
anderen Raum aufbewahren. Firmen tun das z.B. in einem Banksafe, aber wir
wollen es ja nicht übertreiben; jedoch die externe Drive auf den PC zu stellen
bringt bei einem Brand nur Kummer. Der PC ist da übrigens anfälliger als sie
glauben (Lüfter klemmt, Blitzschlag, etc.) aber darüber will ich mich hier
nicht mehr auslassen, das wäre ein eigener Artikel.
[1] Neue DVD-Tests im Aug. 2008 haben
ergeben, daß „Verbatim Archive“ DVD’s ca. 3 mal so lange (rund 37 Jahre)
halten, als die besten anderen Marken.