Tips
für Anfänger
Familienforschung ist eine Hilfswissenschaft der
Geschichtsforschung. Deshalb habe ich auch so ein ausführliches Kapitel zur
(Sozial)- Geschichte geschrieben. Ich setze im folgenden voraus, daß alle anderen
Kapitel gelesen wurden und verweise hier nicht nochmals auf diese Kapitel. Hier
soll nur ein kurzer Leitfaden gegeben werden, wie man an die Familienforschung
herangeht. Details dazu stehen meist in den vorangegangenen Kapiteln.
Eine sehr gute Zusammenfassung für Anfänger finden sie
auch bei http://home.pages.at/ahnenforschung-ofner unter
„Eigene Texte“.
Von bekannten Personen in der Zeit zurück forschen:
Natürlich werden sie als erstes die lebenden
Familienmitglieder befragen und alles notieren, aber es empfiehlt sich meistens
die so erhaltenen Daten zu überprüfen. Für eine glaubwürdige Quellenreferenz
sollten sie die entsprechenden Dokumente kopieren und speichern. Genealogie
ist eine Wissenschaft und nur seriös recherchierte und belegte Verbindungen
haben Wert.
Im Tauf- und Geburtsschein stehen immer die Eltern und
meist auch die Großeltern mit genaueren Angaben zu Geburt, Wohnort und Beruf.
Wenn diese Angaben also bekannt sind, braucht man ja nur im entsprechenden
Taufbuch die Geburt der Eltern suchen – dort stehen dann wieder deren Eltern
usw. Leider ist es nicht immer ganz so einfach, weil entweder im Taufbuch kein
Geburtsort angegeben ist – dann muß man raten und in den umliegenden Orten
suchen, oder weil diese Angaben fehlen oder nur die (ledige) Mutter eingetragen
ist.
Wenn man das konsequent macht kommt man rasch zu einem Vorfahren-
Stammbaum.
Umgekehrt kann man natürlich auch von einer bestimmten
erforschten Person ausgehen und deren Nachkommen eintragen. Da hilft aber nur
suchen in den Matriken, denn man weiß ja nicht, ob und wann noch ein Kind
eingetragen ist. Natürlich muß man auch daran denken, daß die Familie
übersiedelt sein kann und weitere Kinder in einer anderen Pfarre eingetragen
wurden (unsere Vorfahren waren wesentlich mobiler als wir heute). So kommt man
zu einem Nachkommen- Stammbaum.
Dazu muß man allerdings lernen die alten Handschriften zu
lesen. Ausgehend von Kurrent kommt
man mit etwas Übung bald soweit, daß man die meisten Schriften entziffern kann.
Aber wie das halt bei Handschriften so ist, manche „Klaue“ ist wirklich fast
unleserlich, oft schaut es zwar wunderschön aus, ist aber sehr schwer zu lesen.
Da hilft nur Übung, Übung und nochmals Übung.
„Tipps für Familienforscher in Österreich“
Mit diesem Titel
hat die Arbeitsgemeinschaft der Diözesanarchive in Österreich ein Handbuch
herausgegeben, das die Familienforschung in Österreich erleichtern hilft.
Die Verfasser Kerstin Hederer und Robert Kluger haben in dieser übersichtlichen
Broschüre im DIN A 5-Format ein Handbuch geschaffen, das von der
Übersichtskarte Österreichs (nach 1919) über die Diözesangrenzen und Grenzen
der Dekanate der katholischen Kirche Österreichs auch Hinweise über die
Eigenarten in Bezug auf die Archivierung der Matriken in den einzelnen Diözesen
enthält. Eingehend sind das Matrikenwesen in Österreich, die Funktion von
Archiven u.v.m beschrieben. Am Ende der Broschüre findet man eine Zusammenfassung
der wichtigsten lateinischen Begriffe und Abkürzungen sowie Buchstabenbeispiele
zur Schriftentwicklung. Auch sind die Archive der Diözesen der benachbarten
Länder angesprochen.
Anfängern und
auch erfahrenen Familienforschern ist ein Leitfaden an die Hand gegeben worden,
der beispielhaft ist.
Zu beziehen ist
die Broschüre bei:
Archiv der
Diözese Gurk/Klagenfurt (ADG) Mariannengasse 6 A-9020 Klagenfurt
Tel.:
+43-(0)463-57770-1981
Fax:
+43-(0)463-57770-1989
E-Mail:
Homepage:
http://www.kath-kirche-kaernten.at/archiv
oder im
Buchhandel: ISBN 3-9501073-3-9
Der Preis (beim
ADG) 5,00 Euro + Versandkosten
Ahnenpaß:
Die Nationalsozialisten haben die Genealogie für ihre
Zwecke mißbraucht: jeder mußte einen „Ariernachweis“ erbringen. Nichtarier
waren „unwertes Leben“ und wurden in den KZ’s vergast. Daraus ergibt sich, daß
für ernsthafte Genealogen die Ahnenpässe bestenfalls ein Hinweis sein können
und die Daten unbedingt überprüft werden sollten.
Fundgrube Partezettel:
Da stehen neben den Informationen zum Verstorbenen selbst
meist noch die ganze Familie mit darauf, so daß der Familienforscher mit einem
Partezettel oft die ganze Familie bekommt: die trauernden Kinder und
Schwiegerkinder, die Geschwister, die Enkel, usw. Und was nicht explizit drauf
steht: wer zu diesem Zeitpunkt gelebt hat, ledig oder verheiratet war etc. In
größeren Städten wurden früher oft auch in Zeitungen Todesanzeigen geschaltet,
die die gleichen Informationen enthielten. Der heraldisch genealogische
Verein Adler in Wien, Universitätsstr. 6 hat eine riesige Sammlung (ca.
500.000) von Partezetteln – nicht nur zu allen adeligen sondern auch alles was
er sonst bekam – vor allem von Wien werden auch heute noch alle
Partezettel und Zeitungs-Todesanzeigen gesammelt.
Wo finde ich welche Matriken:
Für ganz Österreich von 1914 gilt: im Ortsverzeichnis bei
http://www.genteam.at/ nachschauen.
In Österreich führt das zuständige Standesamt theoretisch
seit 1939 Aufzeichnungen. Es gingen aber viele Aufzeichnungen
"verloren", sei es durch den Krieg, sei es um danach vor
"Reinigungen" zu schützen. Praktisch findet man also erst ab 1945
wirklich lückenlose Aufzeichnungen (aber das Datenschutzgesetz erlaubt meist
ohnehin keine Einsicht). Für die Zeit davor im heutigen Österreich ist es
leider von Diözese zu Diözese verschieden:
bei
http://kirchenarchive.at/ nachschauen. Adressen aller (nicht nur der katholischen) Pfarren http://www.kirche.at .
hier
ganz kurz:
Eisenstadt
In der Diözese Eisenstadt befinden sich die
Pfarrmatriken teilweise in den Pfarren, teilweise im Diözesanarchiv.
Feldkirch
Die Originalmatriken der Diözese Feldkirch werden
in den Pfarren aufbewahrt und wurden mikroverfilmt. Die Mikrofilme können im
Vorarlberger Landesarchiv und in der Stadtbibliothek Feldkirch ohne Erfordernis
einer Genehmigung benützt werden.
Graz-Seckau
In der Diözese Graz-Seckau befinden sich die
Pfarrmatriken großteils im Diözesanarchiv, teilweise noch in den Pfarren. Da
der Erhaltungszustand alter Matriken sehr schlecht ist dürfen diese nicht
eingesehen werden.
Gurk
In der Diözese Gurk (Sitz in Klagenfurt)
befinden sich die Pfarrmatriken teilweise in den Pfarren, zum Großteil aber im
Diözesanarchiv. Ein Verzeichnis der im Diözesanarchiv verwahrten Matriken ist
unter http://www.kath-kirche-kaernten.at/pages/orgeinh.asp?id=1013 abrufbar.
Innsbruck
In der Diözese Innsbruck befinden sich die
Matriken in den Pfarren, wurden aber mikroverfilmt und sind so im Tiroler
Landesarchiv ohne besondere Genehmigungserfordernis benutzbar. Das
Landesarchiv hat alle Matriken auf Mikrofilm aus ganz Tirol (einschließlich
Osttirol und dem Teil der zur Diözese Salzburg gehört). Man darf weder eine
Aktentasche noch den Notebook-Computer mitbringen, nur ein Zettel und Bleistift
sind erlaubt.
Linz
Die Matriken der Diözese Linz werden in den
Pfarren verwahrt. Die Altmatriken 1819-1939 wurden mikroverfilmt und
sind ohne Bewilligungserfordernis in dieser Form im Oberösterreichischen
Landesarchiv zugänglich.
Salzburg
In der Erzdiözese Salzburg befinden sich die
Pfarrarchive (inkl. Matriken) großteils in den Pfarren. Das Konsistorialarchiv
beherbergt die Matriken der Pfarren der Stadt Salzburg (bis ca. 1850) und
einzelner Landpfarren, weiters Mikrofilme der Pfarrmatriken des Tiroler Anteils
sowie Mikrofiches der Pfarrmatriken des Bundeslandes Salzburg. Diese sind durch
ein Verzeichnis der Tauf-, Trauungs- und Sterbebücher erschlossen.
Die Schriftenreihe der Arbeitsgemeinschaft der
Diözesanarchive Österreichs http://www.kirchen.net/upload/53432_Tipps_Familienforscher_UEberarbeitung_2012.pdf
zeigt den neuesten Stand (2012). Vor allem die (latein.) Abkürzungen ab Seite
84 haben mir schon öfters weitergeholfen, wenn das Kurrent Geschriebene
zunächst keinen Sinn ergab!
St. Pölten
In der Diözese St. Pölten befinden sich die
Pfarrmatriken teilweise in den Pfarren, teilweise im Diözesanarchiv. Ein Verzeichnis
der im Diözesanarchiv verwahrten Matriken ist unter http://www.dsp.at/dasp/doc/darchiv.html abrufbar.
Wien
Alle Pfarren der Erzdiözese Wien verwalten ihre
Pfarrarchive selbstständig, das heißt, die Matrikeneinsicht findet jeweils vor
Ort statt. Generell ist für Familienforschung - diese ist im
Personenstandsgesetz als Rekonstruktion der direkten Vorfahren definiert -
keine Bewilligung durch das Bischöfliche Ordinariat notwendig.
Also
Vorsicht: in Wien gibt es insgesamt ca. 200 Pfarren. Wenn also nicht die genaue
Pfarre bekannt ist, ist eine Suche fast chancenlos! Jedoch
hat Ing. Felix Gundacker http://www.ihff.at für
Wien einen Index der Trauungen vor 1860 erstellt.
Die
meisten Vorfahren lebten im alten k&k Österreich und das hatte natürlich
ganz andere Grenzen als unser Österreich heute. Deshalb ist es für jeden
Familienforscher wichtig die Zeit und den Ort, wo die/der gesuchte lebte, zu
kennen. Viele meiner (mütterlichen) Vorfahren kamen aus den böhmischen
Sudetenländern.
Die
Archivorganisation in der Tschechischen Republik teilt das Staatsgebiet
in Kreise, für die jeweils ein Gebietsarchiv zuständig ist. Es gibt 8
derartiger Kreise, diese Gebietsarchive findet man unter http://www.genealogienetz.de/reg/SUD/crarch-list.html
Das sind also die katholischen Diözesen im heutigen Österreich und in Tschechien.
Viele
unserer Vorfahren waren aber evangelisch. Hier ein Auszug aus dem oben erwähnten
Handbuch „Tipps für Familienforscher in Österreich“ der Arbeitsgemeinschaft der
Diözesanarchive:
Das
von Kaiser Joseph II. erlassene „Toleranzpatent“ vom 13. Oktober 1781
gestattete den österreichischen Protestanten die freie Religionsausübung. Das
Hofdekret vom 22. Februar 1782 erlaubte bald darauf den Pastoren auch die
Führung von Tauf-, Trauungs- und Sterbebüchern. Diese galten jedoch als
Privatnotizen und hatten nicht die Beweiskraft öffentlicher Urkunden.
Sämtliche
Matrikenfälle mußten weiterhin dem zuständigen katholischen Pfarrer gemeldet
werden, der diese in katholischen Kirchenbüchern vermerkte.
Erst am 30. Jänner 1849 (RGBI. 107/1849) erfolgte die völlige rechtliche
Gleichstellung in der Matrikenführung von Katholiken und Protestanten. Von
diesem Zeitpunkt an sind Protestanten nicht mehr in den katholischen Büchern
eingetragen. Nur dort, wo die Entfernung zu den zuständigen evangelischen
Pfarrgemeinden zu groß war, sind deren Matrikenfälle bis 1938 weiterhin in den
katholischen Kirchenbüchern zu finden.
Andere
Archive in Österreich:
Das Österreichische Staatsarchiv
dokumentiert die Geschichte Mitteleuropas, da dort auch alle Unterlagen der
Habsburgermonarchie zu finden sind.
Jedes Bundesland hat ein Landesarchiv,
das die Landesgeschichte dokumentiert. Dort findet man teilweise auch alte
Steuerbücher, Grundbücher und Kataster. Einige Landesarchive verfügen auch über
Mikrofilm-Kopien der Matriken der jeweiligen Diözesen.
Kommunal- und Bezirksarchive:
uneinheitlich, manche Städte besitzen schon seit langem historische Archive,
manche große Städte haben nichts (im Landesarchiv suchen). Seit der Aufhebung
der Grundherrschaften und Übergabe an die Bezirkgerichte sind für
Familienforscher eventuell auch Pflegschaftsverhandlungen interessant: hier
wird meist auch der Vater eines ledigen Kindes genannt (er sollte ja zahlen).
Die Gemeindeämter haben auch die sogenannten Heimatrollen A3
(=Staatsbürgerschaftsnachweis), die auch Informationen, die nicht in den
Kirchenbüchern zu finden sind, enthalten.
Adelsarchive im heutigen Österreich
sind vor allem die Hausarchive des Fürsten Liechtenstein in Wien und der Schwarzenberg
in Murau. In Tschechien sind Adelsarchive ebenso wie Archive der
Grundherrschaften in Bezirksarchiven zu finden. Auch Universitäten verfügen, je
nach Dauer ihres Bestehens, teilweise über beachtliche historische Archive.
Quellennachweise:
Bei
Arbeiten in Archiven notieren sie sich bitte immer gleich wann, wo,
was gefunden wurde: also z.B. am 6.11.1839 Abschrift aus dem Geburtsbuch
der Pfarre Sillian Tom. XI, Pag. 84 (Band 11, Seite 84) Geburt des Julius
Eduard Berger [47] am 7.6.1836. Wenn sich später Fragen ergeben, sei es weil
etwas falsch abgeschrieben wurde, sei es weil ein Kind nicht nach dem Tod der
Mutter geboren worden sein kann, etc., so muß man nachforschen und das kann man
nur dann leicht, wenn eben diese Angaben notiert wurden. Z.B. hat mein Vater
die Geburt von Josefa Klofetz [62] 1939 vom Zentralarchiv in Prag bekommen als
* 14. Feb. 1824 in Radnitz/Raschowitz Bezirk Tabor. Da meine Ur-Urgroßmutter
Josefa Klofetz aber am 1. Feb. 1818 heiratete und von 1820 bis 1839 insgesamt 9
Kinder bekam, kann das Geburtsdatum nicht stimmen. Wenn mein Vater diese Angabe vom
Zentralarchiv in Prag bekam, macht es auch nicht viel Sinn dort nachzuschauen.
Ich habe daher im Archiv in Wittingau zunächst die Heiratsmatrik angeschaut und
mir eine Kopie machen lassen. Das richtige Geburtsdatum weiß ich bis heute
nicht, da in den Matriken von Raschowitz keine Klofetz aufscheinen. Ich weiß
daher nicht, wo ich suchen sollte. Diese Quellennachweise
sind auch dann wichtig, wenn sie nur lauten am 1.4.1999 von Tante Mizi mündlich
erhalten oder abgeschrieben vom Familienstammbaum der Familie Grafl etc. So
kann ich bei späteren Zweifeln feststellen, wie glaubwürdig etwas ist.
Mündliche Überlieferung macht zwar einen Großteil der Verwandtschaft aus, aber
im Zweifel glaube ich natürlich einer Urkunde eher.
Verein Familia Austria:
Große Hilfe bietet auch „Familia Austria“, nicht nur
ihren (zahlenden) Verinsmitgliedern, sondern in vielen Fällen allen, auch nicht
Mitgliedern. In diversen DATENSAMMLUNGEN finden Sie personenbezogene
Informationen und Datenbanken bereits abgeschlossener und laufender Projekte.
Sie können hier direkt nach Ihren Namen oder auch Orten suchen.
Z. B.: Matriken im Netz: http://familia-austria.net/forschung/index.php?title=Matriken_im_Netz
Computer:
Im Kapitel Hilfen, Tips, Links habe ich schon alle
Angaben dazu gemacht. Ich empfehle jedem Anfänger sich rasch für ein einfach zu
handhabendes Programm (z.B. PAF von den
Mormonen oder heute eher Ancestral_Quest)
zu entscheiden und von Anfang an alles am Computer einzugeben. So wird man
meist gleich bei der Eingabe auf unübliche oder falsche Eingaben aufmerksam
gemacht, weil jedes Programm eine mehr oder weniger ausgefeilte
Plausibilitätsprüfung hat. Wenn man später auf ein anderes Programm umsteigen
will, ist das heute kein Problem mehr, da alle Programme GEDCOM kompatible
Exporte bzw. Importe erlauben und man so die Daten auf ein anderes Programm
mitnehmen kann.
Archivierung:
Es kommen rasch große Mengen von Daten (z.B.:
Quellen-Kopien) und Bilder zusammen. Es empfiehlt sich den Computer zur
Archivierung zu Hilfe zu nehmen. Ich habe z.B. einen Ordner „Belege“ und einen
„Bilder“. Jeder Beleg bekommt die RIN und eine Abkürzung für Geburts- und
Taufschein, oder Partezettel etc. Beispiele:
0004_Geb.tif oder 0026_PZ.tif. Die Bilder heißen:
P0004_01.jpg, P0004_02.jpg usw. oder P0004_99.jpg
Der Suffix 99 ist das Bild, das bei mir im Programm (PAF
bzw. Ancestral Quest) angezeigt wird. Die Papier-Originale (hauptsächlich von
den Belegen, da die Bilder der lebenden Personen mit Digitalkamera gemacht
wurden) werden natürlich in entsprechenden „Laden“ verstaut.
Internet:
Tragen sie sich in die für sie interessanten Listen ein
und lesen sie mit. Das bringt mir zwar täglich etwa 20 bis 50 Mails, die ich
aber nur überfliege und gleich wieder lösche, wenn nichts Wichtiges dabei ist.
Für mich wichtige oder eventuell interessante Beiträge kopiere ich mir
(Auszugsweise) in „Scribble Papers“
mit Namen und Datum und kann sie so jederzeit leicht wieder finden.
Zum Datenschutzgesetz
in Österreich: Details siehe links Verweise --> Hilfen, Tips, Links --> Datenschutz Bestimmungen
Das Datenschutzgesetz gilt nur für lebende
Personen. Daraus ergibt sich, daß ich die Daten verstorbener Personen jederzeit
einsehen darf. Was tun, wenn ich nicht weiß, wann jemand gestorben ist? Da
brauche ich einen Nachweis, daß die Person nicht mehr lebt, also z.B. in Wien
die städtischen Friedhöfe http://www.wien.gv.at/kultur-freizeit/religion/friedhoefe.html
durchsuchen, das geht via Internet relativ
rasch.
Ansonsten gilt: wer vor mehr als 110
Jahren geboren wurde lebt nicht mehr, seine Daten sind daher freigegeben.
Das ist im Prinzip alles. Daß wir
trotzdem von den verschiedenen Stellen oftmals keine oder nur unbefriedigende
Auskunft bekommen, liegt also nicht am Datenschutzgesetz, sondern dieses wird
als Vorwand verwendet (in der Hoffnung, daß wir uns damit nicht so gut
auskennen). Oder es liegt an der Unwissenheit einzelner Pfarrer oder,
wahrscheinlich häufiger, an der Arbeitsüberlastung. Natürlich können auch
konservatorische Gründe vorliegen, das wird dann aber meist offen gesagt: z.B.:
der Zustand der Matriken ist so schlecht, daß wir sie erst verfilmen müssen,
die Originale dürfen nicht mehr angegriffen werden.
In
der Heiratsmatrik (ganz auf Tschechisch) steht leider kein Geburtsdatum oder
Ort. Ich habe alle in Frage kommenden Geburtsmatriken von Raschowitz
durchgeschaut und keine Klofez gefunden. Bei der Suche im Herrschaftsarchiv von
Bistritz der Fürsten von Hohenzollern (in Siegmaringen, Deutschland) fand ich
eine Eintragung ihres Todestages in Krumau. Im Archiv Wittingau fand ich die
dazugehörende Eintragung im Sterbebuch. Dort steht auch, daß Josefa Klofez in Podebrad
(bei Prag) geboren wurde (ich schätze ca. 1795/6).